Am 15. Januar 2024, im Kontext unserer Proteste, machte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir den Vorschlag eines Bauern-Soli. Der soll die Landwirte dabei unterstützen, ihre Ställe tierfreundlicher zu gestalten. Diesen Vorschlag lehnen wir nachdrücklich ab, auch wenn er Tierwohlabgabe oder Tierwohl-Cent heißt!

Hagen Stark, Vorstand LSV Deutschland e.V.: „Die Bauern protestieren gegen eine Steuererhöhung und als Reaktion schlägt Herr Özdemir eine neue Steuer vor?! Erst belastet
man uns völlig über Gebühr, dann wieder etwas weniger, dafür dann aber die Verbraucher und die Kollegen aus der Fischerei. So geht das nicht.“

Stark weiter: „Landwirte sind Unternehmer und die Aufgabe der Politik ist es, die Rahmenbedingung für die Möglichkeit einer erfolgreichen Unternehmensführung zu schaffen.
Dazu gehört eine Wettbewerbsfähigkeit, zumindest auf dem inneneuropäischen Markt.“

Mehr Markt - weniger Staat!

Ein Wettbewerbsnachteil ist die Streichung der Agrardieselentlastung, auch wenn diese schrittweise kommt, es bedeutet eine massive Steuererhöhung für die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland. Daher ist dieser Vorschlag nicht akzeptabel!

LSV Deutschland e.V. und die angeschlossenen Landesverbände fordern daher, dass eine schrittweise Abschaffung sämtlicher Subventionszahlungen erfolgt, wenn den heimischen Landwirten ZUVOR die nötigen gesetzlichen Möglichkeiten geschaffen wurden, um mit dem Erlös der landwirtschaftlichen Erzeugnisse betriebswirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Neue Steuern oder Abgaben, Bauernmilliarden, Solis und so weiter stehen der Entwicklung hin zu einer starken, zukunftsfähigen Landwirtschaft entgegen. Unternehmer werden zu Unterlassern. Transfergeldempfänger haben keine Gestaltungsmöglichkeiten. Subventionsempfänger sind Bittsteller und keine Partner, das muss sich ändern. Daher fordern
wir:

Landwirtschaft und Gesellschaft - Partner auf Augenhöhe

Die Forderungen nach einem für den ländlichen Raum verträglichen Wolfsmanagements und einem Bürokratieabbau, der seinen Namen auch verdient, halten wir ebenfalls weiter aufrecht. Um beim Bürokratieabbau ein Zeichen des guten Willens zu setzen, benötigt es einer Auflistung aller aktuell gültigen Verordnungen und Auflagen, die ordnungsrechtliche Relevanz haben und in Ergänzung dazu jene, die in Verbindung mit Förderungen stehen.

Eine Antwort

  1. Liebe Bauern,
    so ganz verstehe ich eure Forderungen nicht. Einerseits möchtet ihr mehr Marktwirtschaft, andererseits bekommt ihr 50% Subventionen von der EU, damit ihr über die Runden kommt.
    Ohne Subventionen würde die europäische Landwirtschaft untergehen. Dabei gehen die meisten Suvbentionen nicht an die kleinen Bauern, sondern an die Großgrundbesitzer. Ich finde, wenn der Staat euch schon Geld gibt, dann kann er was dafür verlangen, wie z.B. mehr Naturschutz und Tierwohl. Das sollte dann auch extra belohnt werden.
    Euer Feind ist nicht in erster Linie die Regierung bzw. die Politik (die Politik der Ampel unterscheidet sich nicht von der der bisherigen CDU-Regierungen noch von der AfD), sondern dir großen Konzerne wie Aldi, Edeka u.Co sowie die Großmolkereien wie Müller (dieser Gangster) oder die Schlachtindustrie (Tönnies ist auch ein Gangster). Dort müsstest ihr Mist abladen, denn diese Konzerne verhindern eine soziale Marktwirtschaft und machen Milliardengewinne, mit denen ihr für eine ökologische und regionale Landwirtschaft subventioniert werden könntet, wenn man sie abschöpfen würde.
    Auch der Weltmarkt ist ein Problem. Ceta, Merkosur usw. ist nur im Interesse des großen Kapitals. Eine regionale Landwirtschaft muss davor geschützt werden. Es darf dann aber auch keine Subventionen für den Agrarexport nach Afrika geben, weil dadurch die Subsistenzbauern gefährdet sind. Außerdem dürfte es dann auch keine Futterimporte mehr geben. Zudem zerstört Soja nicht nur den Regenwald in Südamerika, sondern auch die bäuerliche Landwirtschaft dort.
    Mit halbwegs solidarischen Grüßen
    Karsten Färber
    Mitglied im Ghana-Verein der Niedersächsischen Landjugend

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