Situation:

Der Anbau von Zuckerrüben, Kartoffeln und weiteren Kulturen ist erheblich durch Krankheiten gefährdet, die u.a. von der Schilf-Glasflügelzikade übertragen werden. Die Folge sind stark schwankende Erträge und erhebliche wirtschaftliche Schäden. Ohne effektive Gegenmaßnahmen droht der Rückgang des Anbaus in den Befallsgebieten, insbesondere bei Zuckerrüben.
Ackerbauliche Strategien wie Fruchtfolgen und Sortenwahl zeigen bislang nur begrenzte Wirkung. Die derzeit verfügbaren Ansätze reichen nicht aus, um die Bestände zu stabilisieren oder Ertragsverluste nachhaltig zu mindern.


Forderungen:

Für eine kurzfristige Stabilisierung und langfristige Anbausicherung sind folgende Maßnahmen unverzichtbar:

1. Zulassung insektizider Saatgutbeizen (Imidacloprid, Thiamethoxam, Clothianidin):

Diese Wirkstoffe sind essenziell, um saugende Nymphen zu eliminieren, die Infektionsrate zu senken und Bestände zu stabilisieren. Ihr gezielter Einsatz reduziert zudem die Notwendigkeit flächiger Insektizidspritzungen und gewährleistet durch moderne Saattechniken die Umweltsicherheit.

2. Notfallzulassungen für Insektizide:

Wirkstoffkombinationen aus Acetamiprid, Flonicamid, Flupyradifurone und Pyrethroiden haben in Feldversuchen hohe Effizienz gezeigt, fehlen jedoch in der Indikation gegen Zikaden.

3. Anpassung der Rahmenbedingungen für Silomais:

Um Populationsdichten der Zikaden zu reduzieren, ist eine Flexibilisierung des Zwischenfruchtanbaus erforderlich. In Regionen, in denen Körnermais, Körnerhirse oder Sojabohnen keine Alternative darstellen, muss die wirtschaftliche Verwertung von Silomais sichergestellt werden (z. B. in der Biogasproduktion).


Fazit:

Die Zulassung der Gaucho Beize (Imidacloprid) bleibt der Schlüssel zur kurzfristigen Bekämpfung des Problems. Parallel sind langfristige Forschungs- und Züchtungsansätze zu fördern. Wir appellieren an Sie, die Umsetzung dieser Maßnahmen zu priorisieren, um die wirtschaftliche Basis für Landwirte und verarbeitende Betriebe in den betroffenen Regionen zu erhalten.

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