… Die ZKL (Zukunftskommission Landwirtschaft) empfiehlt, den in der GMO (Gemeinsame Marktordnung) geschaffenen Rahmen zur Unterstützung der Landwirtschaftlichen Erzeuger:innen zielgerichtet zu nutzen. Um die Planungssicherheit für Erzeuger:innen zu erhöhen, sollten verbindliche Lieferverträge mit konkreten Angaben über Menge, Qualität, Preis und Laufzeit des Vertrages umgesetzt werden. … (ZKL Bericht 2.0, Kapitel 4, 25.11.2024)

 

Der im ZKL Bericht 2.0 gewonnene einstimmige Konsens stellt einen klaren Handlungsauftrag für die bestehende und kommende Regierung dar.

LSV Deutschland e.V. unterstützt den Änderungsentwurf des BMEL zur Agrarorganisationen-und-Lieferketten-Verordnung (AgrarOLkV). Wir fordern zukunftsfähige und moderne Vertrags- und Lieferbeziehungen zwischen Erzeugern (Landwirten) und Abnehmern (Verarbeitern, Händlern, Industrie). Mit den derzeitigen, veralteten Vertragsverhältnissen und Lieferbeziehungen ist es den Landwirten nicht möglich, am Markt aktiv teilzunehmen. Sie können den Markt weder beeinflussen noch gerecht und angemessen an der Wertschöpfungskette partizipieren. Aus Verantwortung gegenüber jungen und zukünftigen Generationen ist eine strategische Stärkung der Position der Landwirte in der Wertschöpfungskette unerlässlich. Nur so können Zukunftsperspektiven für junge Menschen im Agrar- und Ernährungssektor geschaffen werden.

LSV Deutschland fordert daher die längst überfälligen Verträge vor der Produktion. Der Landwirt muss vor der Erzeugung bzw. der Lieferung von Agrarprodukten wissen, wieviel kann er in welcher Qualität zu welchem Preis und in welchem Zeitraum produzieren oder liefern. Das entspricht in jeder anderen Branche der Normalität. Ebenso kennt jeder Arbeitnehmer vor Arbeitsbeginn die Rahmenbedingungen wie Lohn und Arbeitszeit, festgelegt in einem zuvor abgeschlossenen Arbeitsvertrag. Genau diese Normalität muss auch in der Landwirtschaft eingeführt werden.

Eine Zukunft der Landwirtschaft kann nicht auf Abhängigkeit von Subventionen und einseitig von Abnehmern diktierten, unzureichenden Einkommen basieren. Vor allem die Landwirte und die folgende junge Generation im ländlichen Raum will ihr Einkommen eigenständig am Markt generieren. Moderne Vertrags- und Lieferbeziehungen, innovative Marktmanagementsysteme und sichere Kriseninstrumente sind die Herausforderungen an die heutigen Agrar- und Ernährungssysteme.

Es ist Zeit, Stillstände zu überwinden und fortschrittliche Wege zu gehen, um eine sichere Zukunft zu gestalten.

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